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Genossenschaft SwissConsultants
BusinessNews 1 / 2020: Netzwerke, die uns tragen
Als wir dieses Heft planten – es war im Herbst des vergangenen Jahres – schien die Zukunft nichts anderes zu sein als die verheissungsvolle Verlängerung der Vergangenheit. Die Geschäfte liefen mal gut, mal weniger gut. Aber man wusste, wie man reagieren sollte: Kosten reduzieren, neue Märkte erschliessen, Sales pushen, Innovationen fördern. Diese Rezepte funktionierten und waren Antworten, auf die man sich verlassen konnte.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Ausgabe ändert sich die Welt ständig, jeder Tag bringt Neues. Und wenn Sie dieses Heft Ende April oder später lesen, sind die Erkenntnisse und Prognosen von heute bereits überholt. Wir schenken sie uns.
Was uns jedoch im Augenblick beeindruckt, ist, wie stark wir uns auf Netzwerke verlassen können. Jetzt, da auf der ganzen Welt etwa 2.6 Milliarden Menschen zu Hause festsitzen, von dort aus arbeiten, ihr Leben neu organisieren und versuchen, die Wirtschaft über die Runden zu bringen. Mit «Netzwerke» meinen wir zum einen die technischen und zum anderen jene zwischen Menschen, Unternehmen und Organisationen.
Auf die technischen Netzwerke haben sich Unternehmen in den letzten zwanzig Jahren zunehmend verlassen, wenn sie Wissensarbeiter beschäftigen. Jene Arbeitnehmer, deren Werkbank der Computer und deren Werkstück die Datei ist. Und selbstverständlich arbeiten sie vernetzt. Krisen überleben zu können war das Ziel der amerikanischen Regierung, als ihr Verteidigungsministerium den Vorläufer des Internets entwickelte. Das ARPANET bestand aus einer Vielzahl von vernetzten Computern; seine Stärke bestand darin, durch einen Angriff auf das Zentrum nicht ausgeschaltet werden zu können. Denn ein «Zentrum» gab es nicht – irgendein Teil des Systems war immer arbeitsfähig. Ohne es wären im Moment weder Sie in Ihrem Unternehmen, noch die Schweiz oder Europa in der Lage zu arbeiten. Auch diese Business News sind vollkommen unspektakulär in einem Netzwerk entstanden. Von den Auswirkungen der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen haben wir nichts gespürt, was die Produktion betrifft. Was wir hingegen gerade erleben, ist der Stresstest des Modells «Vernetztes Arbeiten». Bis dato haben wir ihn bestanden, das Netzwerk von Swissconsultants, Projektleitung, Redaktion, Gestalter, Korrektorin und Druckerei hat erstaunlich unaufgeregt zusammengearbeitet.
Das heisst nicht, dass die Situation nicht ernst und bedrohlich ist, dass sie nicht Firmen und Existenzen vernichten wird. Dass wir arbeiten konnten, zeigt, dass technische und menschliche Netzwerke uns tragen. Um Letztere geht es hauptsächlich in dieser Ausgabe, um Erstere voraussichtlich in der nächsten.
Andreas Stettler und Oliver Klaffke
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